Autofahren auf Kreta
Das erste was ich zum Autofahren in Griechenland gelernt habe war am Flughafen in Athen. „In Greece, you can park everywhere“.
So ganz stimmt das natürlich nicht, es gibt schon Regeln, an die man sich im Straßenverkehr besser hält. So sollte man sicherheitshalber den Warnblinker einschalten, wenn man einen Parkplatz sucht. Das signalisiert den folgenden Autos, dass der Fahrer sich außerordentlich verhalten wird. Auch kann man mit dem Warnblinker signalisieren, dass man regelwidrig parkt, z.B. in zweiter Reihe oder so und dass man einen anderen behindert, aber wahrscheinlich nur für einige Minuten. Man wird in absehbarer Zeit wiederkommen, also ruhig bleiben. So weit, so klar, oder?
Grundsätzlich sind Parkplätze in den Städten rar. Deshalb gibt es oftmals bezahlte Parkplätze, wo man beim Reinfahren, beim Rausfahren oder zwischendurch die Gebühr entrichtet. Man achte auf die vor einem reinfahrenden Wagen oder die Ansage des Parkplatzwächters oder bleibt einfach souverän. Bei unserem Parkplatz heißt das Zauberwort „Marina“. Dann kommt man kostenlos rein, egal ob man den Mietwagen der ansässigen Agentur abstellt oder wirklich in die Marina fahren will. Wir verhalten uns natürlich preußisch korrekt und parken unseren Wagen in der Marina. Außer wir geben den Mietwagen vom lokalen Händler zurück, der hat bestimmt einen Vertrag mit der Dame vom Häuschen.
Ansonsten funktioniert das Autofahren wie zu Hause. Hin und wieder mal hupen, die Ampel springt hier von rot direkt auf grün. Ist in Berlin der kürzeste Augenblick zwischen rot/gelb-grün und hupen, so ist es hier der Moment zwischen rot und grün. Trotz Automatik ist man nie schnell genug.
Stopp-Schilder bedeuten eher, dass man die Vorfahrt achten soll. Wer wirklich stehen bleibt, der outet sich als Touri.
Zebrastreifen sind insgesamt schwer einzuschätzen. Steht eine resolute Dame am Zebrastreifen, so bleibt man als Autofahrer besser stehen! Ein eher blasses oder rot-verbranntes Pärchen benötigt allerdings keine besondere Beachtung, die können schließlich warten, bis mal eine ausreichend große Lücke im Verkehr ist.
So oder vielleicht auch anders ist mir das Autofahren vorgekommen.