Doppelpasch
Abfahrt in Brindisi
Wow, wir haben eine Ewigkeit in Brindisi gelegen. Erst das Fest des örtlichen Heiligen, dann ewig Südwind, der uns keine Chance gab, in Richtung Otranto vorwärts zu kommen.
Nachdem schon alle abgefahren waren, konnten auch wir endlich unsere Leinen loswerfen. Gemeinsam mit uns ging eine polnische Ketsch auf Kurs. Sie würde später Richtung Griechenland abdrehen. Da unsere Batterien ziemlich runter waren, genehmigten wir uns ein längeres Stück unter Motor, der Wind war knapp unterhalb des segelbaren Bereichs.
Vorbei an unserem Ziel
Wir waren ziemlich früh losgefahren, um rechtzeitig in Otranto anzukommen und die Nacht dort zu verbringen. Gegen 17 Uhr mussten wir entscheiden, wie es weiter gehen würde. Am Nachmittag waren wir unter Genacker mit 5-7 Konten in Richtung Süden gefahren. Otranto lag an Steuerbord und in 2 Stunden könnten wir vor Anker liegen, in 4 Stunden wären wir in der netten Stadt gewesen.
Wäre, hätte, könnte. Der letzte Aufenthalt in Otranto mit reichlich Schwell war uns noch gut in Erinnerung, also fiel uns der Entschluss, weiterzufahren nicht wirklich schwer. Das nächste Etappenziel wäre Crotone, 95 Seemeilen Strecke. Bei unserer durchschnittlichen Geschwindigkeit also rund 19 Stunden bzw. Ankunft am nächsten Mittag.
Das Geschaukel in der Bucht gab den Ausschlag, wir fuhren am Kap Otranto vorbei, zwei Yachten übten sich vor dem Hafen in Manövern und wir fuhren in die Nacht.
Genaker runter für die Nacht
Bevor das Licht ganz weg war holten wir den Genacker rein und setzten Groß und Genua. Da wir anluven konnten, ging es mit anständigem Speed in Richtung auf das Kap vor Leuca. Bis hierhin hatten wir noch einige Schiffe um uns herum, ab Leuca waren es nur noch ein paar Frachter mit unserem Kurs. Der Wind war ok und wir fuhren bei Vollmond äußerst gemütlich über den Golf von Tarent.
Als die Sonne aufging, hatten wir schon den größten Teil der Strecke hinter uns. Ein paar Tassen Tee und eine Dusche kamen gerade recht. Gegen Mittag konnten wir die Leinen nach zwei weiteren Stunden unter Motor in Crotone festmachen.
Erstmal in die Koje und den verlorenen Schlaf nachholen, in die Stadt ging es später.