Kroatien, Italien und Tiefenentspannung

Kroatien, Italien und Tiefenentspannung

7. September 2025 Aus Von Tramp

Heute

Die Stadt Manfredonia liegt am Fuße des Gargano, eines ausgedehnten Nationalparks am Sporn des Stiefels. Stiefel? Richtig, wir sind in Italien! Liegen in dem großen Sportboothafen eingezwängt zwischen Super-Motoryachten. Die Stadt ist quirlig und schön, man feiert hier seit vier Tagen das Fest der Stadtpatronin und jeden Morgen um acht werden wir von drei Böllerschüssen geweckt. Seit einer Woche sind wir jetzt hier. Zunächst brauchten wir einen Motorcheck, seitdem warten wir auf den richtigen Wind. Heute soll es aber losgehen Richtung Süden nach Bari. Wir brennen darauf, wieder auf See zu sein und zu segeln. Aber der Reihe nach.

 

Kroatien

Wir haben in Kroatien teilweise das erlebt, was  Medien unter der Überschrift „Wird Kroatien das neue Malle“ und ähnlichem diskutieren. Übertourismus auf dem Wasser.

Die kleinen weißen Punkte sind die Ankerlichter in der Bucht (ca. 80 Boote)

Im letzten Jahr waren wir ein paar Wochen später Richtung Norden unterwegs. Die Chartersaison war schon am Abklingen und die Buchten deutlich leerer. In diesem Jahr, Mitte bis Ende August liegen wir teilweise auf Kontakt mit den anderen Booten vor Anker. Das macht viele nervös und drückt auf die Stimmung. Auch wenn wir den Tag über meist recht allein liegen, abends füllen sich die Buchten schnell. Unterwegs gibt es erheblichen Bootsverkehr. Das flache Wasser zwischen den Inseln lädt Motorbootfahrer zum Rasen ein, die reichlich vorhandenen Charterbasen versorgen das Revier mit Segelbooten.

 

Tiefenentspannung

Dennoch finden wir mehr und mehr unsere „innere Mitte“ und entspannen uns. Urlaub in Kroatien hat etwas ursprüngliches, was man sonst nicht mehr so häufig findet. Die vielen kleinen Orte bieten hauptsächlich Ruhe.

Campanile

 

Die Konobas (Restaurants) sind an den abgelegeneren Orten häufig nicht so teuer, wie es uns teilweise in Navily (unserem bevorzugten Törnplaner) suggeriert wird. Auch fühlen wir uns nicht „abgezockt“. Das mag daran liegen, dass wir die Zeit haben, uns entsprechende Orte auszusuchen.:  kleine Orte mit wenig Tourismus. Anstatt Trogir sind wir ca. 20 km entfernt in einem kleinen Dorf. In Trogir soll Übertourismus herrschen, bei uns sind in einer riesigen Bucht mal ein oder zwei Boote. Die Konobas haben ein überschaubares Angebot, aber man kann in Ruhe essen.

Genug ist dann aber auch mal genug

Nach vier Wochen in Kroatien entscheiden wir dann, dass es weiter gehen soll. Wir haben uns für Italien entschieden, es soll nach Vieste gehen. Die Vorhersage für die Nacht ist gut und um 18 Uhr fahren wir los Richtung Korcula, wo wir uns mit einem traumhaften Sonnenuntergang von Kroatien verabschieden. Nur mit Genua geht es Richtung Mljet. Die Insel bleibt an Backbord, im AIS sieht man, wie sich die Boote in den Buchten knubbeln. Wir fahren aber Richtung Italien in die Neumondnacht hinein.

 

Neumond und UFO’s

Astronomen und Schlafforschende behaupten, dass das Mondlicht keinen Einfluss auf uns habe. Die Leute sind noch nie in dunkler Nacht bei Neu- oder Vollmond gesegelt. Es ist so dunkel, wir nehmen die Milchstraße als Beleuchtung wahr. Ansonsten kann man nicht bis zum Bug schauen. Es wird eine fantastische Überfahrt.

Was wir in dieser Nachtwache aber sehen konnten war ein merkwürdiger Lichtschein in großer Höhe über dem kroatischen Himmel. Zwei Lichtspuren sahen aus, als ob „Raumschiff Surprise“ mit angeschalteten Lichtern über den Himmel flöge. Offiziell hieß es dann, es seien Kondensstreifen einer chinesischen Rakete gewesen, die da von zahlreichen Flugzeugen gejagt worden wäre. Ungewöhnlich.

Wir segeln weiter Richtung Italien, bis bald.