Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt

6. August 2023 Aus Von Tramp

Wir sind los

War es nun Konfuzius, Dalai Lama oder Angela Merkel, es ist auch egal. Heute um 12 Uhr lokale Zeit haben wir nach 6 Jahren den Hafen von Agios Nikolaos verlassen.

Port Police und Abschied

Der 1. August war für uns ein wichtiger Termin, auch wenn wir schon seit 3 Tagen mit allem fertig waren, ab heute gilt nämlich unser eTEPAI, die Befahrenserlaubnis für die griechischen Gewässer. Pünktlich um 8 Uhr wurden wir bei der Port Police vorstellig. Dort war unser Bootszertifikat unter Verschluss, dass wir heute unter Vorlage unserer Personalausweise, der Versicherungspolice und  dem TEPAI-Einzahlungsbeleg sowie unter Ableistung zweier Unterschriften auslösen konnten. 

 

Jetzt konnte es also endlich losgehen. Auf dem Weg zur Marina trafen wir noch viele Bekannte und hatten noch die Chance für ein letztes Tschüß.

Im Laufe der Zeit haben wir doch recht viele Leute kennengelernt und ein bisschen Wehmut schwang mit.

 

Die letzte Nacht in Agios

Die letzten Manöver in der Marina und dann…

Der Tankwagen war für 11 Uhr 15 Minuten bestellt, wir hatten noch genug Zeit, alles an Bord zu klarieren. Die Leinen, die das Boot die Jahre über am Steg gehalten hatten, waren gestern schon gegen ein leichteres Besteck getauscht worden. Die Gangway eingeholt, der Marinero wirft die vorletzten Leinen los. Er sprintet zur Tankstelle – ca. 50 m Luftlinie entfernt – aber aussen rum deutlich länger. Als er mit dem Motorroller angekommen ist, fällt bei uns die Muring ins Wasser, die Achterleine läuft aus und schwupps sind wir an der Bunker-Pier. 

Die Leinen schnell übergegeben und schon fließen 450 l Diesel in die Tanks. Mit der Rechnung konnten wir als Studenten fast ein Jahr lang Miete bezahlen (zu zweit). 

Dann geht es endlich los. Unser Lieblingsmarinero sagt auch noch ein nettes Yiassas und schon verschwinden wir um die Ecke Richtung offenes Meer.

 

Ein letzter Blick auf Agios Nikolaos, es geht voran

Es läuft, Start mit 8 Bft.

Wir hatten uns für heute einen Testlauf vorgenommen, alles nochmal checken, 6 Jahre Ruhezeit sind ja kein Pappenstiel. Die bekannte Runde nach Elounda, 10 sm, 2 Stunden Fahrt. Die Bucht erwartet uns wie immer mit Böen bis 35 Knoten – gegenan natürlich -, aber es gibt keine Wellen, gut so.

Jetzt liegen wir vor Anker, Elounda ist angeblich ein mondäner Urlaubsort. Wir kennen und schätzen ihn wegen eines gut ausgestatteten Bootszubehörhändler. Ein wahres Paradies für Tüftler! Der Ort ist so, na ja.

Die Wetterprognose ist recht durchwachsen, morgen wenig Wind, gut um gegen die Hauptwindrichtung zu motoren, dann aber 4 Tage Hack in der Meeresenge zwischen Peloponnes und Kreta, wir werden das in einer Bucht oder einem schönen Militärhafen abwettern. Die Wetterprognosen sind leider nicht so zuverlässig, vielleicht gehts auch schon früher rüber auf die Peloponnes, mal sehen.