Githion und Flaggenbräuche

Ändert sich was?

Heute morgen aufgewacht. Blick in den Himmel: Wolken? Nicht so die Schäfchenwolken oder die kleine Reihe von Wölkchen – nein – so Himmel bedeckt.

Hatten wir gefühlt fast acht Wochen nicht mehr. Komisches Gefühl.

Na die Wolken verschwinden jedenfalls rasch.

Githion, Gythio oder so

Wir lagen bis heute morgen im Nordosten des lakonischen Golfes. Der Ort heißt Githeo oder so ähnlich, die Schreibweise ist im Griechischen nie so ganz klar und einheitlich. Auf jeden Fall ist es die antike Hafenstadt Spartas, so mit Helenas und Paris´ erster Liebesnacht auf der kleinen Insel neben der wir gerade liegen. Daraus resultierte dann der Krach mit Troja, der bekanntermaßen mit dem trojanischen Pferd endete und viel Mord, Totschlag und und und…

Die Stadt Githio ist ein kleines beschauliches Örtchen, mich erinnert der kleine Ankerplatz vor der Seepromenade an St. Tropez der 1960’er, so wie ich es aus Filmen und Fotografien zu erinnern glaube. Sehr schön auf jeden Fall, ein bißchen maroder Charme, die Häuser der zweiten Reihe etwas verfallen. Die Restaurants an der Promenade sind recht griechisch.

Die Preise sind absolut ok und das Essen gut. Trotz und alledem muss es weiter gehen, die anderen deutschen Segler sind schon gestern los. Wir hatten ein paar Tipps ausgetauscht, für mehr war leider keine Zeit. Aber wir haben uns für einen Treff „baldmal“ verabredet.

Landgang

Der Landgang nach 7 Tagen in Buchten und ohne Supermarkt, Restaurant und Einkaufsmöglichkeiten ist schon aufregend. Und endlich habe ich die Klamotten gefunden, die es in Agios einfach nicht gab. Man kommt in ein Geschäft und weiß: das ist es (und ist es auch noch heute). Hat meinen kapitalistischen Geist zumindest befriedigt. Leider geht die Reihe an Defekten weiter, gestern habe ich den halben Tag mit dem Generator verbracht, wir werden keine Freunde. Er fängt kurz nach dem Start an zu piepsen und gibt den Dienst nach 1 bis 2 Minuten auf. Da hilft es auch nichts, die Sensoren die fehlendes Öl (definitiv genug) oder zu hohe Auspufftemperatur (kann die Hand noch an den Auspuff bzw. den Sensor halten) anzeigen, aus dem Spiel zu nehmen, die Kiste steikt. Heißt: keine saubere Wäsche, keine Reparatur für die es 230 V braucht.

Flaggen: hier die Nationale

In der „Yacht“ gab es gerade einen Artikel über die Flaggenführung an Yachten. Nationalflagge gehört halt irgendwie dazu und ist irgendwie auch ein Statement, so habe ich es zumindest beobachtet. Es war mir schon in Agios aufgefallen, dass manche Boote keine, kleine, mittlere, große und riesengroße Nationalflaggen haben.

Keine kommt vor, wenn die Schiffe (so wie unseres) lange liegen und keiner die Fetzen, die zwangsläufig nach ein/zwei Monaten entstehen, gegen eine neue Flagge austauschen kann. Dann lieber keine.

Kleine und mittlere finde ich gehen so. Jeder nach Lust und Laune halt.

DIe Größen groß und riesig sieht man (leider) auch oft. Für meinen Geschmack zu oft. In Korrelation mit den Ländern, die dahinter stehen, kann man den Eindruck bekommen, dass hier etwas kompensiert oder demonstriert werden soll. Das Boot mit einer riesigen russischen Flagge hinter uns (die größte Nationale unter 15 Booten) gefällt mir jedenfalls so wenig, dass ich mich hier darüber auslasse. (Kleiner Nachtrag: beim näheren Hinsehen ist es die slowenische Flagge, also Alarm zwei Stufen runter. Aber sie bleibt zu groß).

Egal, gerade ist in der Bucht eine Meeresschildkröte direkt neben unserem Boot aufgetaucht, das haben wir noch nicht so oft erlebt. Leider hatte ich (logisch) das 24-70 mm Objektiv drauf und bis ich das Tele hochgeholt hatte, war sie schon wieder abgetaucht. Trotzdem schön, mal eine Schildkröte (bestimmt mehr als eien Meter lang) aus der Nähe gesehen zu haben.