Reise Alanya-Kreta: die erste Nacht, der zweite Tag

29. Dezember 2017 Aus Von Tom

Die Sonne fällt schlagartig hinter den Horizont und es ist dunkel. Der fast volle Mond bescheint zwar noch das Wasser, aber man sieht die Wellen nicht kommen. Die Fahrt bekommt ihren eigenen Rhythmus, ich bleibe bis 1 Uhr am Ruder, dann löst mich Brigitte ab. In der Vorschiffskoje ist es ein bisschen wie Achterbahn fahren, aber hinten hämmert der Motor recht laut. Da der Wind direkt von vorne kommt, bleiben wir unter Motor und werden diesen auch erst auf Kreta ausschalten.

Der Tag beginnt mit einem bewölkten Himmel, wir haben über nacht gut Strecke gemacht, sind deutlich vor unserem Zeitplan. Das Essen fällt recht karg aus, warmer iced tea und Brot vom Vortag. Wir passieren die Küste von Kas und laufen weiter direkt Kurs auf Kreta. Der Wetterbericht war für unsere geplante Reisezeit recht gut gewesen, erst am Samstag und Sonntag sollte es richtig windig werden.

Nach ja, Wettervorhersagen gehören ja in den Bereich Sagen. Auf dem Handy empfangen wir schon ewig nichts mehr, dafür rattert der Navtex dauernd und gibt die wildesten Informationen raus. Offensichtlich streiten Antalya und ein anderer Sender um die Vorherrschaft für das Gebiet. Außerdem gibt es eine Sturmwarnung für das östliche Griechenland, na danke. Der Wind wechselt noch dauernd, meist sind es jetzt zwischen 6 und 7 Bft.. Zeus, unser GPS-Plotter zeigt dauernd Schiffe, die in unserer Umgebung unterwegs sind, die erscheinen auf dem Bildschirm riesig, 1 bis 2 sm groß. Allerdings berechnet das Gerät auch, dass wir meist einen Passierabstand von mehr als 2 Meilen haben. Ich ärgere mich, dass wir so was noch nicht an Bord haben, wir können die anderen zwar sehen, die uns aber nicht. Alle, aber wirklich alle Schiffe, die wir sichten haben ein solches Gerät. Kein Wunder, sind doch fast nur Berufsschiffe unterwegs.

Wir nutzen auch das Radar, zum einen um die Umgebung bei Nacht zu sichten, zum anderen aber auch zur lokalen Wettervorschau.