Morgenlicht

19. April 2015 Aus Von Tom
This entry is part 4 of 9 in the series Reise Spanien 2015

Jeder Fotograf weiß, das morgens das Licht für Bilder am besten ist. Zurück von einem kleinen Spaziergang lasse ich den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren. Da hatten wir keinen Blick für das Morgenlicht.

Abends war mir schon aufgefallen, dass die Druckpumpe für das Wasser immer wieder ansprang. Ich nahm mir vor, am nächsten Tag danach zu sehen. Nachts hatte ich den Eindruck, dass die Pumpe häufiger anspringen würde. Gegen 6 Uhr morgens begannen die Vorbereitungen für ein Pesca des Vereins, das hatte ich auf einem Aushang gelesen. Eines der Boote hatte offensichtlich den Motor gestartet. Auf die andere Seite drehen und noch ein bisschen schlafen. Ein anderes Boot ließ seinen Motor vorglühen, startete die Maschine aber nicht. Komisch. Irgendwie passte das alles nicht zusammen, insbesondere da weder das eine Boot auslief noch der andere Anstalten machte, die Maschine zu starten.

Also raus aus den Federn und nachgesehen. Der Ton vom vorglühenden Motor entpuppte sich als Bilgealarm, der laufende Motor des anderen Bootes war die Druckpumpe für unser Wasserssystem. Ein Blick in den Motorrum zeigte dann die Ursache der frühen Störung des Tages. Die Druckwasserpumpe war undicht und das Wasser floss in die Bilge. Also Wassersystem ausgeschaltet und Bilge geleert. Nachdem ich die unter einer Stahlplatte versteckten Schrauben der Befestigung der Druckwasserpumpe endlich gelöst hatte, konnte ich mir den Schlamassel dann von Nahem betrachten.

Das Gehäuse war offensichtlich undicht und hatte schätzungsweise 100 l Frischwasser über die Bilge nach außen befördert. Nachdem ich alles demontiert hatte und wieder zusammengebaut war, stellte sich heraus, dass die beiden Druckwassersysteme gegeneinander gearbeitet hatten, denn jetzt funktionierte alles wieder. Nach 3 Stunden kopfüber im Motorraum im Dieseldunst war endlich Zeit für eine Dusche.

Im Club tummelten sich derweil ca. 100 Kinder und Jugendliche, die für eine Ruderregatta gekommen waren. Einer, Zweier, Vierer, alle Klassen vertreten. Das war also die Pesca auf dem Aushang, „live and learn“.

Mittlerweile war es auch zehn Uhr geworden, ab jetzt war die Waschmaschine angekündigt. Um 10:45 rief dann auch verabredungssgemäß die Dame vom Media-Markt an, Konversation in Englisch/Spanisch, klappte aber. Die Maschine wäre in 20 Minuten da. Und so war es auch, 2 Männer luden die Maschine in einen der Einkaufswagen, die der Club zur Verfügung stellt und durch die Horde der Ruderer ging es Richtung Boot.

Maschine über die schmale Gangway gehievt und runter in den Salon. Zunächst muss die alte Spülmaschine ausgebaut werden, dann steht die Waschmaschine vor der Aussparung.

Hätte ich gestern bloß die Säge gekauft, die mich in der Bricolage angelacht hatte. Damit wäre es kein Problem gewesen, die Aussparung auf das passende Format zu bringen. Also wieder zum Brico. Inzwischen kenne ich ja den Weg, leider liegen Häfen immer auf Höhe des Meeresspiegels und es geht immer nur aufwärts von dort aus.

Aber ich habe mich wieder an das Radfahren geewöhnt, also runder Tritt und den Berg schön gleichmäßig hoch. In kürzester Zeit bin ich da und shoppe was das Herz begehrt. Nach der morgendlichen Aktion hatte ich mich für einem Ratschensatz enschieden, der wird sicher auch in Zukunft hilfreich sein. Dazu Säge, Lüsterklemmen und ,und, und… Schwer bepackt geht es dann zum Hafen zurück, diesmal ja bergab. Das Gewicht im Rucksaack hätte mich im Wiegeschritt bergauf sicher aus dem Gleichgewicht gebracht.

Mit Hilfe des Werkzeugs klappt der Einbau dann auch problemlos, die Spülmaschine und die Verpackung entsorgt und die Waschmaschine schnurrt. Alles erledigt.

Abends dann noch shoppen und ein Bierchen zum Tagesabschluss.

Und heute früh das wunderbare Morgenlicht

 

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