Agios Nikolaos
Heute geht es mir wieder deutlich besser. Gut geschlafen, ausgeruht und frohen Mutes mach ich mich auf den Weg zur Dusche. Die Sonne scheint, die 2 Tage waren anstrengend, aber wir haben es geschafft. Gestern hatte ich noch den verdammten Adapter gesucht, der von kleinem Stecker auf unser größeres System anpasst, er war nicht zu finden. Dauernd die Schubläden und Schapps durchsucht, nicht da. Der Laden hatte zu, keine Chance vor Dienstag an Strom zu kommen. Merd….
Auf dem Weg zur Dusche überlege ich, bei den Marineros vorbei zu sehen, vielleicht können die ja helfen. Keiner im Büro, aber auf dem Schreibtisch liegt das Objekt der Begierde.
Gegenüber der Hafeneinfahrt war ein Bäcker gewesen, vielleicht gibt es ja schon was. Mein Griechisch ein bisschen aufpoliert, erstehe ich zwei leckere Brote, ja, heute wäre bis 22 Uhr geöffnet, morgen ist zwar Neujahr, aber doch, sie hätten offen.
Na, das lässt sich ja gut an, auf dem Rückweg gehe ich noch mal beim Marinero vorbei, er kommt gerade mit dem Roller von seiner Kontrolltour. Ja, er hätte gesehen, dass wir offensichtlich keinen Adapter hätten, aber vorhin wäre noch keiner wach gewesen. Wer hätte das gedacht, ich jedenfalls nicht. Mit Brot und Steckern geht es erstmal Richtung Boot, dann ab in die Dusche. Selten habe ich morgens um diese Uhrzeit so freundliche Leute erlebt. Und ich habe oft um die Zeit arbeiten müssen.
Dann geht es an die Bestandsaufnahme, was auf dem Boot zu machen ist. Hier und da ist bei dem überkommenden Wasser etwas ins Boot gekommen, aber es sind keine größeren Undichtigkeiten zu erkennen. Die Selbststeuereinheit im Cockpit ist abgesoffen, die kommt auch nicht mehr. Aber wir wollten sowieso alles in die Hände von Zeus legen, das alte System ist halt schon sehr alt.
Heute Nachmittag haben wir die Stadt erkundet, eine bunte Mischung aus Läden, Restaurants, Cafés und Wohnhäusern, leider alles bergauf oder bergab.
Viele Lokale haben wegen des Winters geschlossen, aber die meisten Läden sind offen. Einen kleinen Spaziergang an den alten Hafen, zurück direkt am Meer entlang und dann gibts was zu essen.
Unsere Bootsnachbarn bringen uns eine niederländische Spezialität zu Silvester, so in etwa wie Berliner, pardon: Pfannkuchen. Heute Abend ist Party angesagt, im Yachtclub ist eine bring-bottle-Party, beim Iren gibt es eine 80’s- Party und sonst soll auch noch in einem Restaurant die Yachtie-Szene feiern. Mal sehen, wie wir ins neue Jahr kommen…