Vom Anlegen und vom Ankern

6. September 2015 Aus Von Tom
This entry is part 6 of 9 in the series Reise Türkei 2015

Anlegen I

Eine Crew, 4 gestandene Männer, der Flagge nach um die halbe Welt gesegelt, einer einen Crocodile-Dundee-Hut auf, rauschen auf den Holzsteg neben uns zu. Wow, denke ich, die habens sicherlich drauf. Relaxed steht die Crew auf ihren Positionen, der Steuermann nimmt kaum die Fahrt raus. Das gibt bestimmt ein schnelles und gutes Anlegemanöver. Kurz vor dem Steg dreht das Boot ab, kreiselt in Luv und sammelt sich. Dann doch keine Mooring, Anker runterrauschen lassen, der Dundee-Hut bedient die Winschbremse cool mit dem Fuss. Das Boot nähert sich dem Steg, Leinen werden übergeworfen, Anker dichter, Anker loser, noch eine Leine. Nach 10 Minuten ist man fest.

Anlegen II

Schwarz – Rot – Gold am Heck, 6 Männer zwisschen 60 und 70. 2 Runden gedreht, alle Mann auf Gefechtsstation. Jeder hat seine Aufgabe, mit vorlichem Wiind und reichlich Schmackes geht es zunächst in unsere Richtung, rückwärts. Ich bin sicherlich eher ein ängstlicher Typ, aber was da mit ziemlicher Geschindigkeit auf mich zukommt, würde jedem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Glücklicherweise dreht das Boot 5 m vor uns ab, Richtung Steg. Der Mann am Steg winkt, ruft. Der Steuermann ignoriert es, er hatte das Anlegemanöver der anderen Crew gesehen, kann er auch. Zack, der Anker rauscht runter, die Rufe Mooring vom Steg verhallen. Das Boot treibt quer, Anker wieder etwas dichter, gerade gezogen. Weiter rückwärts, die Leinen treffen den Mann am Steg fast an den Kopf, nach einigem Hin und Her ist man nach 15 Minuten fest.

Anlegen III

45 ft. Cat. Hatten wir schon einmal in Knidos vor 2 Tagen gesehen. Besatzung sind 2 Frauen, 4 Männer, so zwischen 20 und 25. Zunächst eine Orientierungsrunde, dann tritt die rote Badehose zur Seite und macht dem schwarzen Bikini Platz. Erstes Anlegemanöver der Frau, die rote Badehose bleibt dabei, bedient hin und wieder die beiden Motoren. Langsam, mit mehreren Kurskorrekturen geht es rückwärts an den Steg. Der Mann am Steg hält die Mooring hoch, in Luv übernimmt sie die blaue Badehose und bringt sie zügig nach vorne. 2. Bikini und gelbe Badehose übergeben die Leinen, 2. Mooring in Lee. Fest nach 5 Minuten. Gute Premiere.

Ankern

Wir lagen gestern vor Datca. Den ganzen Tag lagen wir dort, etwas dicht am Nachbarn, aber ok. Langsam senkt sich die Sonne, wir wollen mit dem Kochen beginnen.

Was, wenn der Wind über Nacht dreht und wir auf den Briten neben uns schwojen. Lieber noch etwas Abstand gewinnen, dann sind wir auch aus der Einfahrt zum Hafen raus. Komm, jetzt reicht das Licht noch.

Ok, Anker auf, 100 m nach BB und Anker runter. Was hatte doch im Hafenhandbuch gestanden. Man findet sicherlich zwischen dem Kraut am Boden einen sandigen Flecken, an dem der Anker hält. Wir finden den im ersten Anlauf nicht. Auch im 2. Anlauf greift der Anker nicht. Langsam wird es dunkler, kein Licht an, schnell unter Deck und die Lichter an, hinten kommt eine Motoryacht. Sieht uns jetzt wohl besser.

Vielleicht liegen wir dort doch zu dicht unter Land, wenn nachts der Wind dreht. Wieder nach STB, vor die Hafeneinfahrt. Etwas weiter nach Luv. Der Anker fällt, slippt ein bischen und hält dann. 50 m gewonnen, es ist mittlerweile dunkel. Lichter gewechselt, jetzt gehts ans Abendessen.

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