Alanya September 2015 (an Land)
Alanya, Antalya, Regen und zurück in Berlin
Am Morgen nach dem Einlaufen in Alanya präsentierte sich das Wetter ungewohnt: Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben. Die Temperatur blieb daher im angenehmen Bereich. Wir begannen, da Sonntag war, etwas lustlos mit den Vorbereitungen zum Einwintern. Zunächst mussten wir aber den Papierkram hinter uns bringen. Wie auf der ganzen Reise war das Personal der Marina wieder sehr freundlich und hilfsbereit. Der Liegeplatz für ein Jahr ist super günstig, so dass wir unsere Pläne für das nächste Jahr entsprechend anpassen wollen.
Am Abend haben wir uns dann auf den Weg zum Abendessen gemacht. Wetterleuchten im Westen ließ uns etwas aufmerken. Als wir dann in einem kleinen Restaurant gegenüber der Marina saßen, begannen einzelne Regentropfen zu fallen. Kein Grund zur Beunruhigung. Innerhalb von Minuten wurde aber aus den einzelnen Tropfen ein tropischer Regen. Die Bogenlaterne auf der Hauptstraße begann sich in den Regenböen bedenklich zu beugen, es brach ein wahres Inferno los. Nach 4 Monaten fiel der erste Regen, und der schien einiges aufholen zu wollen. Die Straßen waren überflutet, der Strom fiel aus und in bedenklicher Nähe schlugen einige Blitze ein. Die Gäste des Restaurants hatten sich von der Terasse unter eine feste Decke geflüchtet, als der Regen und der Wind weiter zunahmen, fanden sich alle in der Küche wieder. Wie bei jeder guten Fete war auch hier der beste Platz für Gespräche. Keiner der türkischen Gäste konnte englisch, aber mit einem recht schwer verständlichen Französisch konnten wir uns mit einem der Gäste unterhalten. Er hatte in der Textilbranche in Paris gearbeitet. Mittlerweile pensioniert, besaß er jetzt ein Hotel in Alanya. Seine Frau hatte in Holland gearbeitet und konnte daher etwas deutsch. Beide beschwerten sich darüber, dass Fremdsprachen in türkischen Schulen kaum gelehrt würden. Bei einem Raki haben wir uns alle gemeinsam gut amüsiert. Das Essen war wie in vielen dieser kleinen Restaurants frisch und echt schmackhaft.
Als wir dann nach dem Regen aufs Boot kamen hatte es ziemlich reingeregnet. Die Polster trockneten am nächsten Morgen recht schnell, allein der WLAN-Adapter hat seither seinen Dienst eingestellt und lässt sich nicht mehr reanimieren.
In den nächsten Tagen haben wir dann das Boot winterfertig gemacht. Eigentlich ging das schneller, als wir gedacht hatten. In der Türkei war ab Mittwoch bis einschließlich Samstag Opferfest, das soll in seiner Bedeutung ähnlich dem Weihnachtsfest bei uns sein. Egal, die Geschäfte hatten überwiegend geschlossen. Wir waren aber auch so beschäftigt. Alles saubermachen, die Reling poliert und konserviert. Den hinteren Ankerkasten geräumt: es fanden sich noch 2 Ketten, 60 m und 15 m. Außerdem noch ein weiterer Anker. Die Kette soll an die Kette im Bug angeschweißt werden, die andere behalten wir zusammen mit einer langen Leine im Heckkasten. Endlich soll auch der Generator repariert werden, mal sehen, wie das klappt. Außerdem steht ein neues Unterwasserschiff an und und und…
Seit Samstag sind wir wieder in Berlin. Damit ist unsere Reise erstmal beendet. In den nächsten Wochen werde ich aber versuchen einige Eindrücke und Erfahrungen zu Papier zu bringen und hier zu posten.
Tschüss und bis bald.