Eingeweht und eingeparkt

28. August 2015 Aus Von Tom
This entry is part 4 of 10 in the series Reise Griechenland 2015

Wir haben mittlerweile Astipalaya erreicht, das ist der halbe Weg von Naxos nach Kos, unserem nächsten Ziel. In Naxos haben wir ein paar schöne Tage verbracht, leider ein wenig unter Zwang, da wir keine Lust hatten bei 8 Bft. auszulaufen. Aber selbst wenn wir gewollt hätten, es wäre nicht möglich gewesen, da eine 35 m Motoryacht hinter uns lag, die die Ausfahrt schlicht versperrt hat. Also haben wir Zeus, im Griechischen Zeos, beigebracht, woher der Wind weht.

Zeus ist unser Begleiter seit Athen, ein hypermodernes Multinstrument, das alles kann. Wind, Strömung, Wetter, andere Schiffe anzeigen, Radar, Autopilot usw.. Ich bin von den Möglichkeiten überwältigt, leider konnte Zeus am Anfang kaum was. Er wusste zwar wo wir waren, aber außer der Position auf der Karte brachte er nichts. Mittlerweile habe ich ihm aber beigebracht, die vorhandenen Daten unserer Anzeigen zu versstehen. Tagelanges Fummeln, alle Verkleidungen abgeschraubt, letztendlich weiss er soviel wie alle Instrumente auf dem Boot zusammen. Außer AIS, aber das kriege ich auch noch hin.

Der Weg dahin, dass Zeus jetzt weiß, woher der Wind weht, führte über einen Elektroladen in Naxos Stadt. Zeus wohnt an Backbord, AIS an Steuerbord. Die beiden müssen aber verbunden werden, damit die Kommunikation klappt. Dafür gibt es ein Kabelrohr, dass aber von einer Unzahl an Kabeln belegt ist. Der Bootszubehörhändler kannte am anderen Ende des Ortes einen Elektrohändler, der ein Gerät haben sollte, mit dem Elektriker Kabel durch Leerrohre führen.

Ich mache mich also auf den Weg, 5 km quer durch die Stadt. Die Hauptstraße macht einen Linksbogen, dann eine Rechtskurve und ich finde ein Geschäft. Eher einen Maler-, Bootsbauer, Schraubenladen, aber man weiß nie. Gefragt, nein, haben wir nicht. Also weiter, nächsets Geschäft, dort kennt man den Elektroladen, hinter der Kreuzung rechts, am Supermarkt vorbei, dann noch 50 m rechts. Langsam lerne ich, dass Ortsbeschreibungen nicht so ganz wörtlich zu nehmen sind. Am Supermarkt gabelt sich nähmlich die Straße, ich nehme die rechte Seite und gelange zu einem weiteren Gemischtwarenladen. Ich halte den Zettel mit den Bezeichnungen für die beiden Teile, die ich will der Besitzerin hin. Anstatt der Kabelrohrführung will sie mir Spachtel verkaufen, das andere Wort gäbe es im Griechischen nicht. Stammt aber von einem Original-Griechen. Macht nix. Der Elektroladen sei in einer Parallelstraße. Also dorthin. Parallel ja, aber 3 Straßen weiter. Endlich finde ich im Souterain den Laden. Darin Mutter und Tochter hinter dem Tresen. Die Tochter ist so um die siebzig, die Mutter entsprechend älter. Englisch, ja, ein bisschen. Immerhin bekomme ich das Kabeldingsbums, sogar 2 Stück. Aber das andere Teil hätte sie nicht. Costas hätte das, direkt neben der National-Bank. 3,80 Euro kosten die beiden Teile, die Kasse lässt sich aber nicht öffnen. Ich habe es nicht passend. Gerade will ich auf das Wechselgeld verzichten, da öffnet die Tochter die Schublade mit einem Knopf auf der Unterseite. Efkaristo, Costas, ney (gr. für ja).

Also los, die Nationalbank ist ganz in der Nähe, aber kein Laden namens Costas. Der Kioskbesitzer kennt auch keinen Costas, ich mache mich auf den Rückweg. Da komme ich nach weiteren 100 m an Costas Laden vorbei. Bordwanddurchbrüche, klar. Metall oder Kunststoff. Ich nehme gleich 3 Stück, man weiß ja nie.

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