Port Authorities und eine andere Mango

4. Mai 2015 Aus Von Tom
This entry is part 9 of 11 in the series Reise Balearen 2015

Langsam den Rückwärtsgang eingelegt und das Ruder hart Backbord. Das Heck dreht bereitwillig in die Lücke, breit genug für zwei Boote unserer Größe. Meter für Meter schiebt sich das Schiff in die Lücke. Der braungebrannte Mann auf dem Motorboot nebenan hebt ein bisschen den Kopf, aus den Augenwinkeln taxiert er den Rudergänger. Das Boot ist gut abgefendert, man sieht, dass sich der Eigner Mühe gegeben hat. Alle Fender schick in Dunkelblau bezogen, keine Masche der Hülle kaputt.

Nachdem wir festgemacht haben und der Marinero weg ist, folgen Anweisungen vom Steg: diese Muring sei nicht gut, eine andere ist viel besser, aha. Na, mir solls egal sein, ich nehme auch die andere, bei der heute angesagten Flaute völlig egal.

Im Winter hätte es Böen bis 50 kn gehabt, ich nicke zustimmend, wir fahren morgen Richtung Sardinien.

Nach 2 Tagen vor Anker in der Bucht von Pollenca steht der Entschluss fest, wir werden wohl direkt Kurs auf Alghero nehmen und Spanien verlassen.

Den Schlenker über Menorca sparen wir uns, da für das nächste Wochenende relativ viel Wind angesagt ist und wir nur wenig Lust auf Stress haben. Gestern haben wir die Genua gegen ein schwereres Tuch ausgetauscht, da uns die Bisherige bei der Rundung von Cabo Formentor doch etwas zart vorgekommen war. Gestern habe ich auch den Rumpf sauber gemacht und abgetaucht. Mit Ausnahme des Bugstrahlruders ist alles ok, dort habe ich mit dem Tauchermesser kräftig die Muscheln abgeschlagen.

Jetzt ist alles klar, wir tanken noch Wasser und Strom, Einkaufen und morgen geht es dann auf unsere erste große Überfahrt.

Mal sehen.

PS: 2 Schiffe weiter liegt die Mango mit der Baunummer 39, 4 Jahre jünger als unsere BN 9. Ziemlich viel umgebaut unter und auf Deck, keinesfalls besser als das Original. Wir lernen unser Schiff mehr und mehr kennen und lieben es.

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