Farmacias, skinny jeans und panaderias

28. April 2015 Aus Von Tom
This entry is part 11 of 11 in the series Reise Balearen 2015

Ibiza ist anders, ganz anders. Anders als wir es aus den Fernsehberichten erwartet hätten, keine Clubs, keine laute Disco. Aber die Stadt ist auch anders, als es in den Reiseführern steht. Klar, es gibt die Gruppen, die klassisch mit Fremdenführer und hochgerecktem Regenschirm durch die Altstadt wandeln, aber ein paar Meter entfernt, in einer Seitenstraße findet sich ganz normales Leben. Gestern haben wir unseren zweiten Besuch der Stadt gemacht, entlang der Hauptstraße finden sich die üblichen Geschäfte, auffällig ist aber, dass es alle Hosen, Männer wie Frauen, kurz, Bermudas oder lang, meist nur als skinny gibt. Gut dass ich das Tragen kann ;). Weniger erfolgreich war zunächst unsere Suche nach einer Panaderie (Brotladen, zu unterscheiden vom Croissantladen). Aber an jeder Ecke, oder noch häufiger finden sich Farmacias. Was für mich in der Summe bedeutet, dass die Ibizerianer wenig essen, Schankheitspillen nicht verschmähen, damit sie in die skinny-Jeans passen. Die Formel ist sicher etwas einfach, könnte aber stimmen.

Ansonsten ist die Stadt ganz anders als Alicante, dort war die Altstadt voll mit Geschäften, alle Arten von Läden, die zwar nur ein kleines Sortiment haben (nein, wir haben nur T-Stücke aus Plastik, die aus Metall gibts gegenüber in der Fontaneria) aber den gesaamten Bedarf des täglichen und anderen Bedarfs decken. Wir haben nichts gefunden, was wir nicht gefunden hätten.

  

Anders ist Ibiza Stadt. Das Angebot an Läden ist deutlich geringer, ein oder zwei kleine Supermärkte haben wir gesehen, keine Ahnung, wie die Leute hier an ihre Lebensmittel kommen. Wir hatten in Alicante allerdings gut gebunkert, so dass kein Bedarf an einem größeren Einkauf besteht. Allein die Sardellenbestände sind auf 3 Dosen geschrumpft, das macht mir Sorgen.

Die Menschen auf Ibiza sind anders, vielleicht auch, weil wir in einer exclusiven, aber nicht sehr teuren Motorboot-Marina liegen. Steht man vor der Rezeption, kann man durch einen Sichtschutz in das Restaurant blicken, wo direkt am Wasser mit Blick auf die Bucht und die Hafenbefeuerung ein paar Leute ein Bier genießen. Die Motoryachten die hier liegen wurden in den drei Tagen nicht bewegt, sondern nur geputzt und gewartet.

Vorgestern und gestern blies uns der Wind noch mit fast 40 Knoten auf den Bug, so dass wir unsere liebe Not hatten, das Schiff auf dem Liegeplatz zu halten. Heute ist das Wetter gemäßigter und wir werden wohl morgen die Leinen Richtung Mallorca loswerfen.

Die Vorhersage ist gut und wir freuen uns auf eine Tagesüberfahrt nach Puerto Andratx.

Ach so, die Aloysius hat ein System, mit dem man den Kühlschrank mit der Abwärme des Motors kühlen kann (wie immer das auch funktioniert). Wir hatten auf der Überfahrt ja mehrere Stunden den Motor an und dementprechend auch das Kühlsystem am laufen. Das zeigt sich am Sicherungsbord mit einem roten Licht neben einem Eskimo. Morgens leuchtete das Licht dann plötzlich nicht mehr, Verdacht auf kaputt. Wie sich aber herausstellte, hatte die Kühlung so gut funktioniert, dass unser russischer Salat im Kühlschrank gefroren war. Schmeckte trotzdem. Und nachdem das Essen wieder aufgetaut war, konnte man den kleinen Eskimo auf dem Sicherungspanel auch wieder zum Leuchten bringen.

Series Navigation<< Aktionismus kann manchmal ganz sinnvoll sein oder Ibiza war anders, Mallorca ist ganz anders