Von Listen, Bildern und Zeugs

Von Listen, Bildern und Zeugs

29. November 2018 Aus Von Tom
This entry is part 13 of 14 in the series Kreta 2018

Wir arbeiten gegen eine Liste an. Ein Brite, der beim letzten Aufenthalt weiter vorn am Steg lag, formulierte es treffender Weise so: „I come here with a list of things I want to do. When I leave, the list is always a bit longer.“

Das ist wahrhaft keine neue Erfahrung, wie jeder weiß, der mehr als ein Plastikruderboot sein Eigen nennt.

Die Liste, schon mit Streichern!

Wir führen auch so eine Liste, die erste Seite ist voll, knapp die Hälfte der Einträge haben wir, stolz wie Bolle, schon gestrichen. Allerdings können wir unten immer wieder was anfügen. Seit 2 Tagen suche ich jetzt schon den Tampen, der unsere Gangway halten soll. Er ist bisher nicht aufgetaucht!

Gestern Abend kam die Nachbarin von gegenüber und fragte, ob wir auch keinen Strom hätten. Doch hatten wir, und nicht nur 12/24 V sondern auch 230 V. Der Skipper war schon mit einer Taschenlampe irgendwo zwischen Laderegler und Generator verschwunden, wirkte etwas, nun sagen wir, verstört. So etwa wie ein Autofahrer, dessen Auto liegengeblieben ist und der mal die Haube öffnet, um zu sehen, ob der Motor noch da ist. Da wir das gleiche Phänomen (nicht mit dem Auto) auch schon mal hatten, ging ich souverän zum Stromkasten und legte die Sicherung um. Sofort liefen der Fernseher, der Kühlschrank, der Heizlüfter und alles andere wieder.

Das Polieren der Reling ist von der Liste verschwunden, genau wie die 24 V-Steckdose, die jetzt neben unserem Niedergang prangt und für die man auch heute noch Stecker kaufen kann.

Rundgang im Hafen: ob da noch ein paar Eimer Farbe ausreichen?

Gestern habe ich ja mal wieder Fotos gemacht, unser neues Titelbild stammt auch aus der Serie. Und wieder einmal ärgere ich mich, dass ich nicht meine „Große“ mitgenommen habe. Beim Nachbessern in Fotoshop grauselt es einem schon, wenn man in das Foto hinein zoomt. Auch wenn die „Kleine“ einen exzellenten Ruf hat, die Fotos sind kein Vergleich.

Heute habe ich das ganze noch mit einem Panoramafoto vom Handy getoppt, typische Rechtshänder-Kiste. Ich brauchte drei Anläufe, um zu kapieren, dass man offensichtlich von links nach rechts schwenken muss, ein Linkshänder macht das glaube ich intuitiv anders herum. Auch wenn ein dicker fetter Pfeil von links nach rechts zeigt.

Gerade hat es aufgehört zu regnen, mal sehen, was unser Metzger heute im Angebot hat, der Wein von dort ist auf jeden Fall genial. Eigentlich wollten wir heute Octopus machen, aber Verleihnix hatte schon alles verkauft und spritzte gerade die Auslagen ab. Morgen ist auch noch ein Tag. Da ist nix mit Aufstieg in den Mast, es ist Sturm bis 8 Bft. angesagt. Ich habe jetzt einen Plan, wie ich das Ganze mit den Scheinwerfern angehe. Immerhin steht schon der Plan, dann wird’s schon klappen.

Die Bucht mit Marina
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