Die letzten Tage in Rom oder furto di bicicletta

23. Juli 2015 Aus Von Tom
This entry is part 2 of 13 in the series Reise Italien 2015

Gestern den ganzen Tag Boot geputzt. Diesmal an Steuerbord angefangen, damit die Backbordseite nicht immer bevorzugt wird. Nach 4 Etappen dann endlich wieder am Bugkorb angekommen. Jetzt noch das Deck und fertig.

Zum Ausgleich habe ich mir heute eine Tour nach Rom gegönnt. Mit dem Fahrrad nach Ostia, Lido Nord. Von dort mit dem Zug zügig nach Rom gekommen. Ich dachte, ich fahre gegen die Tendenz, aber der Zug war von Anfang an recht gut gefüllt. In Rom konnte ich dann mit der Karte kreuz und quer in klimatisierten U-Bahnen fahren, echt klasse im Vergleich zu unserer Windkühlung. Nochmal auf den Petersplatz, der Dom ist doch kostenlos, nur die Kuppel kostet, aber die Schlange ist zu abschreckend. Wieder kein Talar gekauft, ist doch eher unpassend und es gibt wenig Gelegenheit ihn zu tragen.

Also zurück nach Ostia. Irgendwie hatte ich es schon erwartet, das Fahrrad ist weg, geklaut. Aber was soll man machen? An einbetoniertes Stahlrohr mit Riesenschloss festgemacht. Wenn das nicht aureicht, braucht man das Rad nicht. Der Security Mann versteht kein Englisch und mit meinem Italienisch kommt er auch nicht zu Rande. Immerhin kann er mir den Weg zur Polizei beschreiben, semper direzione, alla sinistra. Stimmt auch, nach 2 weiteren Nachfragen werde ich durch ein riesiges Stahltor eingelassen. Der Pförtner versteht noch Englisch. Zuversicht. Im ufficia denuncea (eigentlich will ich ja was anzeigen und keinen denunzieren, egal) ist einer vor mir. Ich warte. Zu mir gesellt sich eine Frau, die offensichtlich auch was zu denuzieren hat, die gibt aber nach einer Viertelstunde auf. Ich bekomme ein Formular für Autodiebstahl, mit einigen kleinen Anpassungen meinerseits ist der Komissario einverstanden, 3 Stempel und eine Unterschrift. Ob es denn noch ein Schreiben von der Staatsanwaltsschaft gibt. Der Kommisario zuckt mit den Schultern, eine Kommisaria im Erziehungsurlaub kann übersetzen. Das wär’s, keine weiteren Schreiben und wenn der Dieb sich nicht reumütig stellen würde, wär’s das dann auch mit dem Rad gewesen. Das schöne Foto von der Website in Mahon interessiert den Kommisario nicht, wohl kein Tour de France Fan. Mit dem Taxi nach Hause (äh zum Boot) und endlich eine Dusche. Hat sich gelohnt der Tag Rom.

PS: Eine U-Bahn hatte keine Klimaanlage, das ist wie S-Bahn im Winter mit ausgefallener Heizung, nur umgekehrt.

PPS: In einer Station zwischen Vatikan und Termini sind ein paar Nonnen zu spät auf dem Bahnsteig. Der Zug hat die Türen schon geschlossen. Der Zug rollt los und hält nach 50 m an, fährt rückwärts. La mano de dios? Plötzlich unterhalten sich die wildfremden Leute im Zug über das Ereignis. Schicksal schweißt zusammen.

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